In der letzten Woche vor den Sommerferien war unser Bildungs- und Begegnungsangebot „Die gläserne Stadt“ zu Gast an der Hans-Poelzig-Oberschule Klingenberg, um gemeinsam mit den achten Klassen der Schule der Frage nachzugehen, wie Jugendbeteiligung in ihrem Ort aussehen kann.

Wie ist das politische System in Deutschland aufgebaut?

Zunächst erhielten die Schülerinnen und Schüler am ersten Tag einen Überblick über das föderale System der Bundesrepublik. Es wurde den Fragen nachgegangen, in welchen Ebenen politische Entscheidungen getroffen werden, was sich hinter dem Begriff „Kommunalpolitik“ verbirgt und welche Handlungsoptionen Kommunen bei der Umsetzung ihrer Aufgaben haben.

Anschließend rückten die Jugendlichen selbst in den Mittelpunkt des Workshops. Auch wenn sie als Minderjährige noch kein Wahlrecht besitzen, so gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Beteiligung, die miteinander besprochen worden sind.

Was beschäftigt die Jugendlichen?

Das Kernstück des ersten Tages jedoch war eine Gruppenarbeit, in welcher die Schülerinnen und Schüler gemeinsam Umgangs- und Lösungsvorschläge für Probleme erarbeiteten, welche sie in ihrer Gemeinde sehen. Viele der Jugendlichen arbeiteten Ideen für die Wiedereröffnung des Klingenberger Jugendclubs aus. Auch die Anbindung ihrer Heimatdörfer an den öffentlichen Nahverkehr beschäftigte sie. Busse sollen so zum Beispiel regelmäßiger fahren, auch am Wochenende. Andere Gruppen interessierten sich für die Sanierung von bestehenden Sportplätzen, den Ausbau von Spielplätzen der Gemeinde, oder die Umgestaltung des Klingenberger Bahnhofes.

Bürgermeister zu Gast an der Schule

Nach dem demokratisch durch alle Jugendlichen drei Themen abgestimmt worden sind, wurden diese am zweiten Workshoptag dem Bürgermeister von Klingenberg vorgestellt. Dieser kam an die Oberschule, um im persönlichen Gespräch die Jugendlichen dabei zu beraten, wie sie ihre Wünsche umsetzen können. Es gab außerdem genügend Zeit, um Fragen zu seinem Beruf und seinem Aufgabengebiet zu stellen.

Was sind die Aufgaben der Stadtverwaltung?

Das Gespräch verließen die Schülerinnen und Schüler mit einer großen Erkenntnis – er allein kann nicht entscheiden, was in dem Ort wie umgesetzt werden soll. Stattdessen gibt es viele Personen, die an politischen Entscheidungen mitwirken. Und auch im Hintergrund arbeiten so einige Menschen, damit die Organisation im Ort funktioniert. Eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung stellte deshalb den Jugendlichen ihre tägliche Arbeit selbst vor, erzählte etwas über ihre Ausbildung und klärte Fragen der Schülerinnen und Schüler.

Wie arbeiten Journalist:innen?

Über Politik wird auch berichtet – in Zeitungen, im Radio, oder im Fernsehen. Wie eine solche Berichterstattung entsteht, erfuhren die Schülerinnen und Schüler im Anschluss in einem Gespräch mit einem Journalisten der Sächsischen Zeitung. Dieser stellte nicht nur seinen Beruf vor, sondern gab einen exklusiven Einblick in die nächste Ausgabe der SZ.

Wie geht es mit den Anliegen weiter?

Mit den Besuchen endete auch der Workshop der Gläsernen Stadt an der Oberschule Klingenberg. Die Anliegen der Schülerinnen und Schüler wurden vom Bürgermeister mit ins Rathaus genommen und der Wunsch der Jugendlichen, im nächsten Schuljahr in Arbeitsgemeinschaften gemeinsam an diesen weiterzuarbeiten, der Schule übermittelt.

Kontakt für Fragen

Auch im Schuljahr 2022/23 bietet „Die gläserne Stadt“ den Workshop „Kommunalpolitik und Ich“ an. Sie interessieren sich für die Umsetzung an Ihrer Schule? Wenden Sie sich mit Ihren Fragen gern an Lisa Porsch unter l.porsch@aktion-zivilcourage.de.