Demokratie – für mich nicht selbstverständlich.
Wer sich schon einmal mit der Geschichte dieses Landes auseinandergesetzt hat, bemerkt schnell, was für einen langen und mühsamen Weg die deutsche Demokratie zurückgelegt hat. Dass Demokratie verteidigt werden muss, haben wir spätestens mit dem Zusammenbruch der Weimarer Republik gelernt. Gerade aktuelle Wahlergebnisse zeigen ein weiteres Mal deutlich, wie fragil unsere Demokratie sein kann und wichtig es ist, diese aktiv zu unterstützen.
Ich, Johanna, habe mich aus diesem Grund dazu entschieden einen Beitrag zur Stärkung unserer Demokratie zu leisten. Vom September 2024 bis Ende August 2025 bin ich dafür im Rahmen des Freiwilliges Soziales Jahres bei der Aktion Zivilcourage am Start.
Doch nun mehr zu mir:
Im Mai dieses Jahres habe ich mein Abitur absolviert. Kurz darauf habe ich im Juni meinen 18. Geburtstag gefeiert. Später möchte ich gern Politikwissenschaften – oder etwas in diese Richtung 🙂 – studieren. Aufgewachsen bin ich hauptsächlich in Pirna und kenne daher auch die Aktion Zivilcourage seit vielen Jahren. Seit ich mich erinnern kann steht der „Markt der Kulturen“ für mich und meine Familie jedes Jahr fest im Kalender.
Mein politisches Interesse ist vor allem in den letzten zwei Jahren gewachsen, nicht zuletzt, weil ich die politische und auch gesellschaftliche Entwicklung als beängstigend empfinde. Oft fühlt sich Pirna für mich nicht mehr sicher an: rechte Sticker, Fahnen und Graffitis, bis hin zu Beleidigungen und der Angst, abends allein unterwegs zu sein. Rechtsextremismus ist nicht mehr ein Phänomen, welches sich auf vereinzelte Dorfgemeinschaften in Sachsen bezieht- nein, es betrifft uns alle hautnah.
Bevor ich mein Studium beginne, möchte ich weitere Erfahrungen im politischen Bereich sammeln. Dafür bietet sich das FSJ-Politik natürlich gut an. Besondern freue ich mich dabei auf die politische Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Wie sieht das nächste Jahr aus?
Als FSJlerin habe ich das Privileg in die vielen verschiedenen Projekte der Aktion Zivilcourage hineinschnuppern zu dürfen. Aktuell unterstütze ich beispielsweise das Projekt „Die gläserne Stadt“ oder begleite Workshops an Schulen zu Themen wie Rechtsextremismus. Viele kleinere Aufgaben, die anfallen, erledige ich nebenbei und helfe aus, wo ich kann. Dadurch gestaltet sich meine Arbeit abwechslungsreich und spannend.
Um einen detaillierteren Einblick in meine Aufgaben und meinen Arbeitsalltag zu geben, werde ich jeden Monat einen Bericht verfassen, der dann auch hier auf dem Blog zu finden ist.
Ich freue mich sehr auf ein Jahr voller neuer Erfahrungen und Herausforderungen und darauf, meinen Beitrag zur Demokratie und einer toleranten Gesellschaft zu leisten. Gleichzeitig bin ich gespannt darauf, durch die vielen Projekte nicht nur die Arbeit der Aktion Zivilcourage, sondern auch mich selbst besser kennenzulernen und über mich hinauszuwachsen.